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Edingen Neckarhausen (Druckversion)

Verhalten bei Hochwasser

Hochwassergefahren sind oft nicht leicht erkennbar; zumal dann, wenn technische Hochwasserschutzmaßnahmen einen vollständigen Schutz vortäuschen. Die verheerenden Unwetter im Mai/Juni 2013 haben erneut gezeigt, dass Extremniederschläge und in Folge davon katastrophale Hochwasserereignisse nie gänzlich ausgeschlossen werden können.

Jedes Deichsystem schützt aber nur bis zu einem bestimmten Bemessungshochwasser; ein Restrisiko für Überschwemmungen in Flusstälern durch Extremniederschläge besteht latent. Wir müssen lernen, vorsorgend und verantwortungsbewusst mit diesen Risiken umzugehen. Der Schlüssel zur Begrenzung möglicher Hochwasserschäden liegt im Zusammenwirken von öffentlichen Vorsorgemaßnahmen und privatem, eigenverantwortlichem Handeln.

Vorsorgemaßnahmen

Die Eigenvorsorge der Betroffenen im Hochwasserfall trägt entscheidend zum Schadensgeschehen bei. Wichtig für die Betroffenen ist es daher, sich rechtzeitig im Vorfeld vor einem möglichen Hochwasserereignis über mögliche Gefahren zu informieren und erforderliche Notfallmaßnahmen zu überdenken.
Dazu gibt es eine Reihe öffentlich zugänglicher Informationen:

Auskunfts- und Informationsstellen:

Südwest 3-Fernsehen, Videotexttafel 806

Hörfunk:

  • SWR 3, Antenne 99,9, Kabel (Frequenz 426 MHz) LCN Legacy 35
  • SWR 1, Antenne 97,8, Kabel (Frequenz 426 MHz) LCN Legacy 38
  • SWR 4, Antenne 97,0, Kabel (Frequenz 426 MHz) LCN Legacy 39
  • Radio Regenbogen, Antenn 102,8, Kabel (Frequenz 426 MHz) LCN Legacy 954

Hinweise für Bewohner betroffener Gebiete, wie der Einzelne selbst Schäden minimieren kann:

  • Informieren Sie sich bei steigendem Wasser über eine mögliche Hochwassergefahr (siehe oben, die verschiedenen Möglichkeiten unter „Auskunfts- und Informationsstellen“)
  • Halten Sie ein batteriebetriebenes Radio mit Ersatzbatterien bereit, den Überflutungen können zu Stromausfall führen. Aus diesem Grund raten wir auch zu einer Bevorratung mit akku- oder batteriebetriebenen Leuchtgeräten (Taschenlampen, Stirnleuchten usw.) zu denken.
  • Sollte sich die Situation zuspitzen, dann geben Sie die Warnungen auch an Ihre Nachbarn, insbesondere ältere und hilfsbedürftige Personen, weiter. Vermitteln Sie auch Ihren ausländischen Nachbarn mit einfachen Worten die Gefahren.
  • Halten Sie eine Mappe mit persönlichen, wichtigen Papieren und Dokumenten bereit. Stellen Sie persönliches Gepäck (Kleidung, Schlafsack, Gummistiefel, usw.) zusammen.
  • Sorgen Sie rechtzeitig für eine eigene persönliche Grundausstattung. Denken Sie daran, dass die Feuerwehr und die anderen Hilfsorganisationen ihre Ausrüstung für Notfälle brauchen und sie daher nicht verleihen können.
    Gebäudeeigentümer in hochwassergefährdeten Bereichen sollten über eine eigene Schmutzwasserpumpe verfügen, um vollgelaufene Keller auszupumpen.
  • Sorgen Sie rechtzeitig dafür, dass Kranke und pflegebedürftige Personen möglichst bei Verwandten oder Freunden untergebracht werden. Denken Sie daran, dass die Hilfsorganisationen jetzt ebenfalls stark belastet sind.
  • Sichern Sie Ihre Öltanks und elektrische Anlagen im Gebäude, z.B. durch Verankern. Entfernen Sie Behälter mit Altöl, Säuren, Farben, Lacken usw.. Auslaufendes Öl und andere Stoffe verschmutzen Wasser und die Umwelt, was immense Schäden verursacht, die zu Lasten des Verursachers gehen und nicht versicherbar sind.
    Entsorgen Sie nicht mehr benötigte Problemstoffe (z.B. Altöl, Säuren, Farben, Lacke usw.), bevor Überschwemmungen eintreten, ordnungsgemäß bei den Schadstoffsammelstellen
  • Sorgen Sie dafür, dass der Strom in den überfluteten Räumen und in der Heizungsanlage abgeschaltet wird.
  • Schalten Sie Ihre Heizungsanlage rechtzeitig ab, unterbinden Sie die Ölzufuhr, schließen Sie die Gasventile
  • Für das Abdichten von Kellerfenstern, -abgängen und Hauseingängen können Sandsäcke, Schaltafeln, dicke Folien und Silikon vorgehalten werden.
    -weitere Informationen zum Thema Eigenvorsorge finden Sie hier-
  • Bringen Sie Fahrzeuge, jeglicher Art, aus hochwassergefährdeten Garagen und Parkplätzen. Erkundigen Sie sich frühzeitig, wo Sie Ihre Fahrzeuge abstellen können. Zur Vermeidung von Umweltschäden werden sie notfalls kostenpflichtig abgeschleppt.
    Befahren Sie keine überfluteten Straßen. Dringt Wasser in den Motorraum, droht erheblicher Schaden; zudem liegt die Betriebstemperatur eines Katalysators bei rund 700°C, plötzliche Abkühlung kann zum Zerspringen des Keramikkopfes führen.
  • Sollten Sie in Ihrem Gebäude oder in Ihrer Wohnung eingeschlossen sein, versuchen Sie nicht selbst aus der Gefahrenzone zu kommen. Rufen Sie die Feuerwehr an, die mit Booten und erfahrenem Personal hilft.
  • Befolgen Sie die Anweisungen und Durchsagen der Feuerwehr; sie verfügt über entsprechende Erfahrungen bei Schadensfällen. Bewahren Sie Ruhe.

Pegelstände:
Wasserstände jeweils bezogen auf Pegel Gundelsheim (Mittelwert der Jahre 1994-2003: 2,36 m)

  • 3,00 m: Fährbetrieb zwischen Neckarhausen und Ladenburg wird eingestellt
  • 3,80 m: Einstellung der Schifffahrt (Pegel Heidelberg 2,60 m
  • 8,95 m: Pegelhöchststand im Dezember 1993 (100,68 NN))
  • 9,10 m: Pegelhöchststand in1882 (100,95 NN)
http://www.edingen-neckarhausen.de//buerger/im-notfall/hochwasser-schutz